Jurassic World: Evolution 2: Test des gelungen Dino-Parkmanagers (2024)

Wenn wir die heutige Tierwelt der Erde in Zoos halten und zur Schau stellen können, muss das doch auch mit prähistorischen Echsen gelingen. Das dachten sich Jurassic-Park-Visionär John Hammond und seine Nachfolger immer wieder. In inzwischen fünf Kinofilmen haben wir mittlerweile gesehen, wie diese Idee immer wieder zum Scheitern verurteilt ist. Vielleicht sind die deutlich größeren und aggressiveren Dinosaurier also doch nicht so einfach mit unserer heutigen Fauna vergleichbar.

Da wir aber natürlich gewiefte Parkmanager sind, sollen wir es einfach besser machen, als die Versager im Kino. Dazu stellen uns die Entwickler von Frontier mit Jurassic World: Evolution 2 (jetzt kaufen / 53,99 € ) nun einen Nachfolger zum erfolgreichen Parkmanager von 2018 zur Verfügung. Mit neuen Features, Inhalten und verbesserten Mechaniken soll der Aufbau eines funktionierenden und wirtschaftlich erfolgreichen Dinosaurier-Zoos endlich gelingen.

Story ohne Pep

Zunächst gilt es aber das Chaos zu beseitigen, dass der letzte Kinofilm "Das gefallene Königreich" hinterlassen hat. Die Folge der Ereignisse des Films ist nämlich, dass zahlreiche Dinosaurier auf dem amerikanischen Festland in freier Wildbahn unterwegs sind. Hier setzt die Story-Kampagne von Jurassic World: Evolution 2 an. Wir sollen als Mitarbeiter des Department for Fish and Wildlife dafür sorgen, dass die frei umherlaufenden Riesenechsen keinen Schaden anrichten und im Ernstfall eingefangen werden.

Quelle: PC GamesDie Story-Kampagne setzt nach dem letzten Kinofilm an, trägt aber nur wenig zur Storyentwicklung bei.So spielt eine Mission zum Beispiel im US-Bundesstaat Washington, wo wir dafür sorgen sollen, dass die Dinos nicht über die Grenze nach Kanada wandern. Im weiteren Verlauf der Story mischt sich dann auch noch die CIA in das Geschehen ein. Leider bleibt die Story bis zum Schluss sehr oberflächlich. Eine wirkliche Erklärung für gewisse Vorgänge bekommen wir nicht. So bleibt uns bis zum Ende unklar, welche Rolle die CIA spielt und was unsere Bemühungen zur Eingrenzung der Dinos gebracht haben.

Mit gerade einmal fünf Missionen, die ohne Probleme in fünf bis sechs Stunden komplett durchzuspielen sind, fällt die Story-Kampagne auch ziemlich kurz aus. Eine spielerische Herausforderung wird hier ebenfalls nicht geboten. Die Parks, die wir errichten, sind nicht auf Besucherbespaßung ausgelegt, sondern dienen lediglich als Aufbewahrungsorte für Dinos. Wirkliche Geldprobleme gibt es auch nicht, da die CIA großzügig finanziert, solange wir nur für Sichtzugang zu den Tieren sorgen. Ein Großteil der neuen Features des Spiels kommt so noch überhaupt nicht zum Tragen. So hinterlässt die Story-Kampagne zunächst einen recht negativen ErsteindruckQuelle: PC GamesIm Chaostheorie-Modus verschlägt es uns unter anderem in die Ruinen des gescheiterten Jurassic Park: San Diego, den wir wieder aufbauen sollen.

Was wäre wenn?

Allerdings braucht das Spiel nicht lange, um die Kurve zu kriegen. Zum Beispiel, wenn man sich nach der Kampagne dem zweite Story-Modus widmet. Dieser trägt den Titel "Chaostheorie" und beinhaltet im Grunde Was-wäre-wenn-Szenarien basierend auf den fünf Kinofilmen. So sollen wir auf Isla Nublar den ersten Jurassic Park von John Hammond zum Erfolg führen und ihn nicht in dem Chaos des Films enden lassen. Oder wir kehren an den Ort des gescheiterten Jurassic Park: San Diego zurück und bringen das in Ruinen liegende Gelände wieder auf Vordermann. Für jeden der bisherigen Kinofilme gibt es ein entsprechendes Szenario.

Damit handelt es sich zwar um die gleiche Zahl an Missionen, wie in der Kampagne. Diese verschlingen aber gleich ein Vielfaches an Spielzeit. Mit den einzelnen Chaostheorie-Aufträgen ist man locker fünf bis zehn Stunden pro Mission beschäftigt. Das liegt an der deutlich gestiegenen Herausforderung, denn in diesen Einsätzen kommt die ganze Bandbreite der spielerischen Inhalte von Jurassic World: Evolution 2 zum Einsatz. Der Aufbau, der Unterhalt und das wirtschaftliche Managen eines Dinosaurierparks fällt nämlich erfreulich komplexer aus als noch im Vorgänger.

Anspruchsvolle Echsen

Das beginnt schon bei der Unterbringung der Dinosaurier. In den Gehegen müssen wir jetzt nicht mehr nur auf ausreichend Wasser, Grasland und Wald achten. Diese Aspekte spielen zwar weiterhin eine Rolle, aber gehen noch deutlicher ins Detail. So haben einige Saurier spezielle Vorlieben für den Untergrund ihres Geheges. Ein Tyrannosaurus Rex hätte zum Beispiel gern einen bestimmten Prozentsatz an Sand in seiner Behausung. Pflanzenfresser sind dagegen wählerisch, was die Vegetation angeht. Ein Brachiosaurus verlangt hohe Nussbäume, während ein Triceratops in Bodennähe wachsendes Gestrüpp vorzieht. Dafür braucht es keine Futterstationen für Pflanzenfresser mehr. Diese bedienen sich jetzt einfach beim Bewuchs in ihrem Gehege.

Quelle: PC GamesVerschiedene Spezies stellen unterschiedliche Anforderungen an ihre Gehege. Dieser Carnotaurus hätte gern sandigen Untergrund.Passt die Bepflanzung, ist genügend Wasser da, stimmte die Größe der Population - dann sind die Dinosaurier zufrieden und fühlen sich wohl. Dieser Zustand sollte permanent angestrebt werden, da die Tiere dann in der Regel keine Gefahr für die Parksicherheit darstellen. Ausbruchsversuche gibt es nur von unzufriedenen Dinos. Diesmal richten wir allerdings nicht nur Gehege für Landtiere ein. Erstmals können wir unseren Park auch mit Flug- und Meeresreptilien ausstatten. Nach entsprechender Forschung errichten wir dazu entweder gewaltige Volieren oder ein künstliches Lagunenbecken. Wie die normalen Gehege auch, statten wir diese Bereiche mit Beobachtungsgalerien aus, damit unsere Besucher die Dinos bequem beobachten können.

Mit dem richtigen Gehege endet die Versorgung der Riesenechsen aber nicht. Wir müssen auch für einen guten Gesundheitszustand sorgen. Zeigt ein Tier Symptome, schicken wir die neue mobile Veterinärseinheit los. Mit einem Scan stellt diese die Krankheit fest. Nach der Erforschung einer entsprechenden Behandlung lassen sich die meisten Krankheiten durch eine Spritze vor Ort behandeln. Hat sich ein Tier aber schwerer verletzt, sei es zum Beispiel durch Revierkämpfe oder Unwetter, muss der Dino in die Klinik des Parks geflogen werden. Kümmern wir uns in diesen Fällen nicht, verlieren die betroffenen Dinos immer mehr Gesundheit und sterben schließlich.

Auch der natürliche Tod ist wieder ein stetiger Begleiter unserer Population. So gibt es rund um unsere Dinos eigentlich regelmäßig etwas zu tun. Besonders, wenn man schon eine ganze Reihe von Gehegen mit diversen unterschiedlichen Spezies hat. Ständig wollen kranke Tiere versorgt, nachlassende Populationen wieder aufgefüllt und Sturmschäden an Gehegen beseitigt werden. Das hält uns als Parkmanager erfreulich auf Trab und lässt nie Langeweile aufkommen. Und dabei haben wir noch gar nicht über die Parkbesucher gesprochen.

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